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Französisch lernen? Mit einem Kreuzfahrtschiff die Welt umfahren? Die Chinesische Mauer besuchen? Den Pilotenschein machen? Tauchen lernen? Nach Italien umziehen? Ein Haus bauen? Einen Roman schreiben? Sich selbständig machen? Wie kann ich meine Ziele erreichen?
Natürlich haben Sie lang gehegte Träume, nicht realisierte Wünsche, nicht umgesetzte Pläne. Jeder hat das. Manche von Ihren Wünschen tragen Sie auf der Zunge, manche im Herzen. Aber immer gibt es gute Gründe, warum Sie sie bislang nicht realisieren konnten: „Na, das geht ja nicht, weil …“, „Das ist ja sowieso nicht realistisch, denn …“, „Vielleicht mache ich das ja mal, aber zuerst muss …“
Welche Gründe auch immer Sie anführen, auf jeden Fall ist eines ganz klar: Sie fangen einfach seit Jahren nicht damit an, Ihren Wunsch Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen. Stattdessen schieben Sie ihn weiter auf. Aber aufgeben wollen Sie den Wunsch auch nicht. Und so bleibt er immer unerfüllt und liegt auf Ihrem Herzen.
Welchen Wunsch hegen Sie? Und warum erfüllen Sie ihn sich nicht?
Das Meer der Frustration
Eine meiner Klientinnen zum Beispiel wollte sich schon seit vielen Jahren selbständig machen. Die eigene Firma! Die stand vor ihrem inneren Auge wie eine prächtige Burg auf einem Hügel. Nur leider war ein Wassergraben drumherum und die Zugbrücke hochgezogen. Die Burg hielt sie für uneinnehmbar.
Aber sie vergaß sie auch nicht. Manchmal ertappte sie sich beim Pläneschmieden, als ob es ein reales Projekt wäre. Sie überlegte sich Namen für ihre Dienstleistung, stellte sich Kunden vor und überschlug im Kopf Preise, Stundensätze, Projektumfänge, Umsätze, Kosten und Gewinne.
Und dann schüttelte sie den Kopf über sich selbst und machte weiter mit dem, was ihr tatsächlicher Job war: Halbtagsstelle, Haus und Kinder – dem Chef Zahlen zusammenstellen, die Wäsche machen und den Kindern bei den Hausaufgaben helfen.
Es war ja klar: Ihr Traum war unerfüllbar. Weder hatte sie das Startkapital, noch die Zeit. Da waren die Bedürfnisse ihres Mannes, die der Kinder, die der Freunde und Bekannten und Verwandten. Das Haus musste in Schuss gehalten werden und der Job war kein Wunschkonzert, denn die Finanzierung für das Haus muss noch abbezahlt werden. Vielleicht irgendwann mal, dachte sie. Aber jetzt? Unmöglich!
Wirklich?
Als sie zu mir kam, schauten wir uns erstmal ihre Ausweichmanöver genauer an. Und siehe da: Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass alle guten Gründe nur vorgeschoben waren.
Was dahinter hervorkam, war das Meer der Frustration. Die wirklichen Schwierigkeiten, die so ein komplexes Projekt wie die eigene Selbstständigkeit nun mal mit sich bringt, blieben auf dem Grund dieses Meeres verborgen.
Meine Klientin war im Alltag permanent unzufrieden, weil sie das, was sie wirklich wollte, nicht in die Tat umsetzte. Sie hatte das Gefühl, dass sie eigentlich ihr Leben nicht lebte und unter ihren Möglichkeiten blieb.
Steine aus dem Weg räumen
Im Coaching legten wir erstmal das Meer der Frustration trocken. Und dann kamen nach und nach die echten Schwierigkeiten zutage: Wie den Start finanzieren? Das Zeitbudget freischaufeln? An die ersten Kunden kommen? Bekannt werden? Das Vertragswerk gestalten? Von den Wettbewerbern differenzieren? All die anderen Aufgaben nebenher weiterführen? Vor allem: Wie sicherstellen, dass die Hypothek und die Privatfinanzen nicht gefährdet wurden, wenn der Halbtagsjob wegfiele? Wie den Ehemann überzeugen, sie zu unterstützen? Und: Die Selbstzweifel: Bin ich gut genug? Gibt es Kunden, die meine Produkte kaufen werden? Was, wenn ich scheitere?
Nun ja, das war ein ganzer Berg von Schwierigkeiten. Aber die Burg schien plötzlich nicht mehr uneinnehmbar. Dass es kein Zuckerschlecken werden würde, war kein Problem. Niemand hat jemals versprochen, dass es einfach ist, sich selbstständig zu machen!
Durch das Coaching wurde ja überhaupt nichts an den realen Schwierigkeiten geändert, könnten Sie jetzt völlig zurecht einwenden und fragen: Wenn das machbar ist, wieso hat sie ihr großes Projekt dann bisher nicht angepackt?
Sie haben Recht. Rational betrachtet, hätte meine Klientin schon längst anfangen können. Aber das mit den Herzenswünschen ist eben keine rationale Sache. Denn aus der subjektiven Perspektive, die sie früher hatte, war die Lösung außer Sichtweite. Darum glaubte sie nicht daran. Sie traute es sich nicht zu, weil sie nicht sehen konnte, was zu tun ist. Sie sah nur die Hürden, die sie sich selbst vor das Blickfeld geschoben hatte. Und sie fühlte im tiefsten Inneren die Zweifel.
Nun, da sie freie Sicht auf den Weg hatte, den sie selbst vor sich skizzieren konnte, wirkten die einzelnen Hindernisse zwar immer noch wie Felsbrocken. Aber da sie sie genau anschauen konnte, fand sie Möglichkeiten, die Felsbrocken zu umgehen oder zur Seite zu rollen. Und je näher sie sich den ganzen steinigen Weg betrachtete, desto mehr glaubte sie an sich. Plötzlich hatte sie zum ersten Mal eine realistische Einschätzung, was es hieß, ihren Traum von der eigenen Firma umzusetzen. Zum ersten Mal! Auch das war eine Realität.
Strategische Planung: Träume anpacken und los
Genau so können Sie es mit Ihrem Traum auch machen: Sie führen ihn sich vor Augen, Sie visualisieren ihn. Sie isolieren die einzelnen Schritte und schauen sich jeden einzelnen davon genau an.
Und dann lösen Sie jeden Teilschritt im Geiste: Sie bauen, konstruieren, basteln, tüfteln Lösungen für die einzelnen Schwierigkeiten.
Am Ende bleibt dann nur noch eines zu tun, so wie bei meiner Klientin: Ärmel hochkrempeln und anpacken!
Bei ihr war der erste Schritt das Gespräch mit ihrem Mann. Und wissen Sie was? Er musste gar nicht überzeugt werden, im Gegenteil. Er freute sich und sagte: „Endlich fängst du an!“