Geht nicht, gibt’s nicht: So geht Stressbewältigung
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11. Februar 2018Reetgedeckte Dächer ringsherum, wenige hundert Meter zum Strand, den Geruch von Meeresluft in der Nase, helle Räume. Im Garten steht ein großer Apfelbaum mit einer kleinen Holzbank darunter. Darauf sitzt seit Neuestem ein Bekannter von mir. Er hat sich einen Lebenstraum erfüllt und ist an die Ostsee gezogen. Und: Er ist siebzig Jahre alt.
Herzenswünsche wachsen langsam
Herzenswünsche entstehen nicht von jetzt auf gleich. Sie gären und wachsen oft über lange Zeit. Mein Bekannter und seine Frau verbrachten jahrelang jeden Urlaub in einem Ferienhaus an der Ostsee. Sie liebten die Atmosphäre und begannen, immer lauter davon zu träumen, irgendwann dort zu leben.
Dieses „Irgendwann“ war jedoch nie greifbar. Die beiden hatten zwei Kinder, die noch nicht auf eigenen Beinen standen, und überhaupt reichten die Finanzen nicht, um das schmucke, in die Jahre gekommene Ferienhaus zu renovieren, in das sie sich verliebt hatten. Bis – ja, bis das Paar vor sechs Jahren dann den großen Sprung wagte: Sie kauften das Häuschen und modernisierten es Stück für Stück. Aus diesem „Irgendwann“ wurde heute: Sie leben an der Ostsee und genießen ihre Rente.
Nun könnten Sie sagen: Na, braucht man so was denn noch mit siebzig? Ja klar! Unbedingt! Ich finde es großartig, dass die beiden ihren Traum verwirklicht haben. Denn das bringt Erfüllung, Zufriedenheit, Glück, neue Perspektiven und ist für Menschen jeden Alters eine wunderbare Sache.
Angst vor der eigenen Courage
Allerdings fällt vielen Menschen der erste Schritt in Richtung des großen Traums unglaublich schwer, sie gehen ihn einfach nicht. Haben Sie das auch schon erlebt? Es bleibt dabei, dass Sie über die schönsten Pläne fantasieren und malen sich den Traum in allen Farben aus. Den ersten Schritt gehen Sie jedoch nie.
Denn diese Hürde, den ersten Schritt zu tun, ist viel zu hoch. Ist der Moment erst da, in dem sie sich bindend dafür entscheiden müssen, fehlt vielen der Mut, ihn zu gehen: ein Immobilienkauf, ein Jobwechsel, eine Trennung, ein Umzug – allesamt große Entscheidungen, die nur schwer zu revidieren sind, sollten sie sich als falsch herausstellen. Das Ungewisse ist zu undurchsichtig und die Angst zu scheitern überwiegt – der Traum bleibt weiterhin ein Traum.
Entscheidungen bewerten
Wenn Sie vor wichtigen Entscheidungen stehen, hilft eine Strategieentwicklung und das Rechnen. Nicht mit Zahlen, sondern mit ganz persönlichen Argumenten. Wägen Sie ab, welchen Gewinn Ihnen die Entscheidung für Ihr neues Vorhaben verspricht und führen Sie sich diese positiven Seiten vor Augen. Werfen Sie Ihr neues Glück, mehr Entspannung und Zufriedenheit, die Liebe, das perfekte Klima … in die Waagschale. Was bringt es Ihnen, wenn Sie die Entscheidung gehen?
Und ganz klar: Jeder Gewinn hat auch seinen Preis. So wie jeder siegreiche Lottoschein ja auch einmal zehn Euro gekostet hat. Nehmen Sie also in Ihre Rechnung auf, was die Entscheidung zum Neuen, zur Veränderung Sie persönlich kosten wird, was Sie zurücklassen müssten, was Sie verlieren würden.
Der Gewinn motiviert zum Handeln
Und was steht unter dem Strich? Gewinn oder Verlust? Überwiegen die für Sie positiven Argumente, dann sind Sie auch bereit, den Schritt zu gehen und den Preis zu bezahlen. Das schützt nicht vor gelegentlichen Zweifeln – mein Bekannter musste sich z.B. sehr schmerzlich von rund 2000 Büchern trennen, die er aus Platzmangel nicht an die Ostsee umziehen konnte – aber das war es ihnen wert.
Mit Ihrem Gewinn vor Augen können Sie auf die Zukunft vertrauen, dass Ihr Plan funktionieren wird – weil Sie über Kurz oder Lang deutlich erfüllter und zufriedener leben werden. Denn das Ergebnis ist ein Leben, das besser zu Ihnen passt.