Was für dich einfacher ist als für Unternehmen – eine klare Positionierung!
24. April 2019Warum Zeitmanagement nicht funktioniert: „Der Tag hat 24 Stunden. Und wenn das nicht reicht, nimmst du noch die Nacht dazu.“
1. Dezember 2020Als mir heute früh auffiel, dass heute der internationale Tag des Glücks ist, stutzte ich. Ich ließ die letzte Zeit, insbesondere die letzten Tag vor meinem inneren Auge ablaufen. Ist es nicht fast ein wenig zynisch, über glücklich sein zu reden? Oder jetzt erst recht?!
Das Virus Corona stellt alles auf den Kopf. Die Entscheidung, die Schulen zu schließen, hat wohl viele endgültig aufmerken lassen. Deutlich zu sehen an den chaotischen Zuständen in den Supermärkten Ende letzter Woche.
Die Bilder aus Italien entsetzen mich. Ich bin tief betroffen. Der Gedanke an die Menschen dort, aber auch an die kranken Menschen hier und die völlig überlasteten Menschen in Krankenhäusern und auch Supermärkten teilen mir die Tränen in die Augen. Ein Gefühl der Machtlosigkeit überkommt mich.
Ich habe mich mit meiner Familie ab dem Moment der Schulschließung in unsere vier Wände zurück gezogen. Schon vorher waren wir in unseren Aktivitäten reduziert. Aber die Schliessung der Schulen hat ein Zeichen gesetzt. Das war für uns der Beginn von #socialaldistance. Nun verlassen wir das Haus nur noch für Einkäufe, dringend nötige Arztbesuche, Unterstützung der Großeltern und Spaziergänge mit der Familie.
Wir haben Glück!
Mein Mann kann – zumindestens im Moment – zu Hause arbeiten. Die Kinder haben Schulaufgaben. Ein wenig Organisation und das digitale Klassenzimmer im Mini-Format stand. Dort treffen sich die Kinder im kleinen Arbeitskreis und machen ihre Aufgaben. Zugegeben – die Lerngruppe meines jüngeren Sohnes wird durch uns Erwachsene unterstützt. Ich bin so glücklich, dass wir diese Form des Home-Schoolings auf die Beine gestellt haben. Für mich ist es eine große Entlastung. Und für die anderen Familien ebenso. Schliesslich ist das Leben zwar reduziert, aber es findet statt! Die Kinder fühlen sich in ihrer Lerngruppe nicht allein mit ihren Aufgaben UND sie sehen sich. Ich kann das jeder Familie empfehlen!
Home-Schooling, Home-Office, Home-Work und Home-Family ist neu und anstrengend!
Natürlich weiß ich, dass dieses Modell nicht für alle Familien möglich ist! Verglichen mit den Familien, in denen Eltern die Versorgung unseres Landes sicherstellen und tagtäglich massiven Belastungen ausgesetzt sind, wirkt das wie eine Luxussituation.
Aber auch dieses Modell hat Tücken und bringt manche Familien an den Rand der Verzweiflung.
Dazu kommen bei vielen Menschen existentielle Nöte. Viele Selbständige und Freiberufler haben weniger Aufträge oder gar keine. Das geht mir auch so. Dazu aber mehr in einem Blogpost am Sonntag.
Was ist eigentlich glücklich sein
Wie gesagt, wir hatten als Familie in dieser Situation Glück. Diese Art des Glücks ist eher zufällig entstanden. Wie der Gewinn bei einer Tombola. Oder die Verspätung eines Zuges, wenn man selbst zu spät ist.
Wenn wir von glücklich sein reden, meinen wir aber etwas anderes. Es geht dann darum, wie wir unser Leben glücklich sein kann. „Jlöck es e Jeföhl“ würden wir hier in Köln sagen.
Was Glück ist und wie man glücklich ist… Wer weiß dann schon so genau? Glück scheint etwas persönliches, individuelles zu sein.
Laut Carol Ryff (amerikanische Psychologin) ist psychisches Wohlbefinden, wie sie es nennt, an bestimmte Dinge gebunden:
Zufriedenheit mit sich selbst, Sinnhaftigkeit, Autonomie, gute Beziehungen zu anderen Menschen, Gestaltungsmöglichkeiten der eignen Umgebung und die persönliche Entwicklung.
Außerdem ist aus der Hirnforschung bekannt, dass es in erster Linie um die innere Einstellung und die eigenen inneren Werte geht.
Um sich in der aktuellen Situation wohl zu fühlen, reicht es eben nicht, sich mit anderen Menschen, die es schlechter haben, zu vergleichen. Es braucht etwas mehr. Das können wir merkwürdig finden. Aber so tickt die menschliche Psyche wohl.
Darf glücklich sein in Krisenzeiten überhaupt ein Thema sein?
Tatsächlich habe ich in dieser Woche den ein oder anderen Moment des Glücks gefühlt.
Ich war innerlich tief glücklich, dass ich meinen Mann und meine Kinder hier bei mir weiß. Im Moment sind alle gesund. Ich habe das Gefühl, sie sind hier sicher. Und das macht mich glücklich.
In meiner Familie ist aktuell niemand krank. Auch das macht mich glücklich.
Ich habe die Situation hier so gut wie möglich gestaltet, kann Einfluss auf unseren Tagesablauf nehmen und habe mehr Zeit mit den Kindern. Das ist auch ein Stück vom Glück.
Eine Freundin wurde negativ auf das Virus getestet. Das ist noch ein Stück vom Glück.
Fast habe ich ein schlechtes Gewissen. Aber ich mache mir immer wieder klar: Diese Momente des alltäglichen Glücks sind wichtig. Sie tragen uns durch die Zeit. Es ist niemandem geholfen, wenn ich den Stress und das Unglück zu nah an mich ran lasse. Es würde mich schwächen und stressen. Was nicht bedeuten soll, dass ich nicht mitfühle und wertschätze!
Angst frisst Hirn, Glück und Gesundheit
Es ist vollkommen klar, dass jeder in dieser Situation auch Angst hat. Wir haben die Kontrolle verloren. Etwas, das wir nicht sehen können, scheint das Ruder übernommen zu haben. Und das macht uns Angst. Schließlich kennen wir solch grundlegend unwägbare Situationen nicht. Unsere Gesellschaft ist es gewohnt, die Kontrolle zu haben. Nur noch wenige von uns haben im 2. Weltkrieg erlebt und wissen, wie es auch sein kann.
Darauf reagieren wir mit Angst. Aus Angst folgt Starre oder Flucht. In diesem Fall die Flucht nach vorne. Das Hamstern von Toilettenpapier und Nudeln scheint das Gefühl von Kontrolle und Sicherheit zu geben. Aber das ist ein Irrtum. Die leeren Regale in den Geschäften fachen die Angst nur weiter an. Und führen zu noch mehr Hamsterkäufen, die dann irgendwann auch den Besonnensten in Angst und Sorge versetzen. Es ist ein Teufelskreis.
Was wir lernen müssen, ist die Akzeptanz dessen, was nicht zu ändern ist. Und die innere Stabilität, auch mit unvorhersehbaren Situationen umzugehen. Alles andere ist ein Teufelskreis aus Angst, Aktionismus, Schaden anrichten und noch mehr Angst.
Und das macht unglücklich. Es stresst. Und Stress macht krank. Noch ein Teufelskreis.
Ich lade dich ein, neu zu denken
Ich glaube, das Glück auch eine Lebenshaltung ist. Es geht darum, wie ich mein Leben als Ganzes gestalte. Was ich aus meinem Beruf mache. Wie ich mein Familienleben, den Kontakt zu Freunden und Zeit für mich gestalte. Was ich aus mir mache! Und wie ich in mein Leben integriere, was mir wirklich wichtig ist und am Herzen liegt. Das Stichwort ist hier „gestalten“. Ja, ich weiß, welcher Einwand nun kommt. Es gibt so viele Rahmenbedingungen. Das stimmt. Aber häufig sind nicht all’ diese Rahmenbedingungen so unabänderlich wie sie scheinen.
Jeder sollte sich fragen, welche Dinge er in seinem Leben tatsächlich nicht ändern kann. Und welche Dinge doch nicht in Stein gemeisselt sind.
Und das ist in dieser Situation nicht anders. Zugegeben: eine drohende Ausgangssperre gibt auch mir das Gefühl, nicht frei handeln zu können. Und das widerstrebt mir grundsätzlich!
Aber erstens habe ich schon letzte Woche für social distance entschieden. Näher zusammen rücken durch Distanz. Und zweitens steht kann ich auch hier in dem Rahmen, der nun vorgegeben ist, sehr viel selbst gestalten. So, dass es mir gut geht und dass es mir gerecht wird.
Und ich denke nicht darüber nach, was gerade nicht möglich ist, sondern frage mich, was geht jetzt.
In meinem Privatleben. In meinem Business. Im Kontakt mit Familie und Freunden. Im Kontakt mit Kunden.
Fang‘ an, neu zu denken!
Warum du dir glücklich sein erlauben musst
Ich bin mir sicher: Wenn ich zufrieden und zuversichtlich bin, sind es meine Kinder auch! Sie kommen mit der Situation ganz gut klar.
Es ist wichtig, auch Freunden Mut zu machen und ihnen die Zuversicht geben.
Wie wir uns verhalten, hat Strahlkraft. Klar und positiv zu denken und anderen ein Stück positives Gefühl und ein Lächeln zu schenken. Anderen Zuversicht zu geben. Nur so kommen wir alle gemeinsam stabil aus dieser Krise. Das ist der Beitrag, den jeder leisten kann! Sonst regiert die Angst. Und das ist gefährlich!
Ich würde sogar so weit gehen, bei jedem eine Verpflichtung zu sehen, das beste aus der Situation zu machen! Damit wir alle gemeinsam diese Krise durchstehen und für die Zeit danach genug Kraft und inneres Gleichgewicht haben.
Für viele von uns wird nichts mehr sein wie vorher. Das braucht Kraft, Stabilität und Zuversicht!
Und deswegen darfst du nicht nur, du solltest unbedingt auch in dieser Krise, ein Stückchen Glück in dein Leben lassen und für andere das Leben ein wenig aufzuhellen.
3 Tipps für das kleine Glück in der Krise
- Schreibe ein Dankbarkeitstagebuch
Ich habe die Gewohnheit wieder aufgenommen, jeden Abend kurz aufzuschreiben, was gut gelaufen ist und was ich morgen besser machen möchte. UND: Wofür ich heute dankbar sein kann.
Heute war ich dankbar, dass alle gesund aufwacht sind. Mein Mann hat mir den ersten Kaffee ans Bett gebracht. Unsere Katzen haben mir in meinem home-office Gesellschaft geleistet.
Wenn du einige Zeit die Einträge in dein Dankbarkeitstagebuch vorgenommen hast, lies dir alles noch einmal durch. So siehst du, was dir wirklich wichtig ist. Davon darf es mehr in deinem Leben geben.Wofür bist du heute dankbar? - Glückspausen
Wie deine Situation aktuell auch immer sein mag… Nimm’ dir jeden Tag in Ruhe Zeit für etwas, was dir gut tut! Das gemeinsame Abendessen mit der Familie. 10 Minuten in einem guten Buch lesen. Ein herrlicher Milchkaffee. Halte inne und geniesse. - Freundschaften pflegen
Notiere dir, mit wem du regelmäßig in Kontakt aufnehmen möchtest. Oder zu wem du mal wieder Kontakt aufnehmen möchtest. Telefon, Nachrichten, Mails, Videotelefonie – alles ist möglich. Am besten schreibst du es in einen Kalender. Achte darauf, dass du aus den Gesprächen mit einem positiven Gefühl gehst!
Bonustipp
Atme bewußt! 4 Sekunden lang einatmen und 6 Sekunden lang ausatmen. Am besten mindestens 11 Minuten. Konzentriere dich dabei aufs Atmen. So kommst du runter, wirst ruhiger, ordnest deine Gedanken und setzt auch noch das Wartungssystem deines Körpers in Gang. Mehr dazu findest du hier .
Bleibt gesund und schafft euch Glücksmomente!
Alles Liebe,
Kerstin
Du fragst dich, wo es in deinem Leben genau hakt? Dann mach‘ doch einfach meinen Selbsttest.