Nicht mit mir! Warum Sie Höflichkeit einfordern sollten
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27. Dezember 2018„Angst ist kein guter Ratgeber“ – ein Sprichwort, das ein bisschen lepsch daherkommt, wie der Kölner gerne sagt. Die Angst vor Entscheidungen und Herausforderungen kann lähmen, das ist klar. Angst jedoch grundsätzlich zu bekämpfen und mit allen Mitteln der Kunst auszumerzen, ist keine Lösung.
Wenn sich Angst in Ihrer Magengegend bequem macht, gibt es auch einen Grund dafür. Also: Vertrauen Sie ruhig öfter mal Ihrem Bauchgefühl, und machen Sie sich die Angst besser zunutze.
Sie entscheiden etwa bei einer Idee zur Selbstständigkeit oder einem Jobwechsel: Bleibt die Angst vor der Veränderung der nörgelnde, destruktive Beifahrer oder hilft er Ihnen sogar beim Navigieren durchs Neuland?
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, ich für meinen Teil habe mosernde Beifahrer nicht gerne neben mir sitzen.
Nörgler oder Wegweiser?
Zweifel wie „Ich schaffe das nicht!“, „Ich bin nicht gut genug!“, „Wie soll ich den Weg finden?“ sind ganz normal. Wer der Angst allerdings die Rolle des schlechten Beifahrers überlässt, wird seine Fahrt in unbekanntes Terrain beenden, bevor sie überhaupt angefangen hat. Denn in dem Moment sind die Einwände des Nörglers so groß, dass viele Menschen ihre Pläne sofort wieder auf Eis legen und gar nicht die Einfahrt verlassen.
Autofahrer, die sich allerdings bewusst entscheiden, sich mit der Angst auseinander zu setzen, können die diese Emotion zu einem guten Beifahrer machen. Prüfen Sie daher als erstes, ob sich Angst und Zweifel aus einem übertriebenen Sicherheitsbedürfnis eingeschlichen haben und vielleicht völlig unbegründet sind. In dem Fall dürfen Sie die beiden getrost auf die Straße setzen.
Sollte die Angst unbegründet sein, arbeiten Sie mit ihr gemeinsam daran, dass die Straßen auf der neuen Landkarte immer deutlicher werden. Der holprige Weg eines beruflichen Neustarts mit den vielen unübersichtlichen Abzweigungen kann so zu einer gut geteerten gradlinigen Autobahn werden.
Angst als guter Ratgeber
Schließlich kann Angst dazu führen, dass Sie genauer hinschauen und sich intensiver mit den Punkten beschäftigen, die Sie bisher zweifeln ließen. Sie kann eben doch ein guter Ratgeber sein.
Und ich spreche da aus Erfahrung. Als ich mich für die Selbstständigkeit entschied, waren Angst und Zweifel meine ständigen Begleiter. Eine Idee, ein Computer und das nötige Selbstvertrauen sind ein guter Anfang. Ohne eine konkrete und sehr detaillierte Planung kommen Sie jedoch nicht zum Ziel – dem eigenen erfolgreichen Business.
Wie sieht Ihr tragfähiges Geschäftsmodell aus? Welche Produkte oder Dienstleistungen leiten Sie davon ab? Wie wollen Sie Ihr Business gestalten, damit dies einerseits in Ihr Leben passt und andererseits professionell genug wird? Wie grenzen Sie sich zu Mitbewerbern ab? …
Wichtig ist, dass Sie selbst von Ihrem Ziel und dem Weg dorthin überzeugt sind.
Auf dem richtigen Weg
Stellt sich ein Hindernis in Ihren Weg. Kein Problem! Sie haben sich ja bereits überlegt, was Sie in dieser Situation tun. Und falls nicht, haben Sie wieder die Wahl, wie Sie mit der Angst vor einem Umweg oder einem Aufprall umgehen. Ihre Überzeugung tut ihr Übriges dafür, dass Sie auch mal ganz selbstbewusst einen Umweg auf der Fahrt in ein passenderes Leben in Kauf nehmen.
Steht an Ihrer Wegkreuzung tatsächlich mal ein Stoppschild – dann nehmen Sie das ernst. Manchmal ist das Ende einer Fahrt sogar der Schlüssel zum Erfolg.
Mit der Angst als guter Beifahrer sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet. Und mit der richtigen Mischung aus Bremse und Gaspedal kommen Sie vielleicht nicht am schnellsten voran, aber meistens ans Ziel.