Eine Vision macht noch keinen erfolgreichen Freiberufler
24. Juni 2018Traumjob finden: auch der Traumjob ist kein Ponyhof
22. Juli 2018„Yesterdaaaay, all my troubles seemed so faaaar away.“ Hach, Gänsehaut. Da muss ich einfach mitsingen. Das Lied hat eine Coverband, bei deren Konzert ich neulich war, gespielt. Angeregt von diesem Beatles-Klassiker brach im Publikum das große Seufzen und Lamentieren los: „Hätte ich damals nur …“ oder „Warum habe ich nur nicht …? Dann wäre jetzt bestimmt alles besser.“ Und schon stellten die Menschen um mich herum Entscheidung, die sie getroffen hatten, infrage.
Die Krux mit Entscheidungen treffen
Ja, was wäre gewesen, wenn …? Darüber haben Sie sicher auch schon oft nachgegrübelt. Sie denken an Vergangenes und fangen dann an, mit Ihren damals getroffenen Entscheidungen zu hadern. Zweifel kommen auf – Zweifel, ob Sie den richtigen Weg gegangen oder ob Sie an einer Stelle falsch abgebogen sind und stattdessen eine andere Abzweigung hätten nehmen sollen. Welchen Verlauf hätte Ihr Leben genommen, wenn Sie in der Vergangenheit gewisse Dinge anders gemacht hätten?
In meinen Coachings erlebe ich oft, dass Klienten Sätze äußern wie „Ach, warum habe ich mich nicht früher dazu entschlossen, Kinder zu kriegen. Jetzt, mit Mitte 40, ist es zu spät.“ oder „Warum habe ich damals eigentlich BWL studiert? Das hat mich doch gar nicht wirklich interessiert! Hätte ich mich für was anderes entschieden, würde ich jetzt nicht in so einem langweiligen Job feststecken.“
Fällt Ihnen was auf? Sehr oft fiel bisher der Konjunktiv: hätte, wäre, könnte,… Um es mal ganz pragmatisch mit den Worten eines Managers in einem meiner Workshops auszudrücken: „Hätte, hätte, Fahrradkette!“
Energiefresser Vergangenheit
Verschwenden Sie keine wertvolle Energie darauf, über die Vergangenheit und was Sie hätten anders machen können, nachzudenken – es bringt nichts. Es ist geschehen und Sie können es nicht mehr ändern. So einfach ist das.
Nach verpassten Chancen zu fahnden, ist reine Energieverschwendung und sogar kontraproduktiv. Wenn Sie über die Vergangenheit nachdenken, tun Sie es, um sie zu verarbeiten – das finde ich sogar enorm wichtig – machen Sie sich aber nicht den Kopf schwer mit Dingen, die Sie eh nicht mehr ändern können.
Denn vergessen Sie nicht: Damals hat eine bestimmte Konstellation zu Ihren Entscheidungen geführt. Ihre Wahl hatte Gründe. Sie haben Ihre Entscheidungen aus der Situation heraus, in der Sie sich befanden, gefällt. Das heißt, Sie tragen die Verantwortung für Ihre jede Entscheidung. Für die vergangenen, aber – und hier kommt die gute Nachricht – eben genauso für die zukünftigen.
Bei einer Entscheidung nach vorne schauen
Wenn vermeintlich falsche Entscheidung dazu geführt hat, dass Sie heute unzufrieden mit Ihrer Situation sind, filtern Sie das Positive heraus: Überlegen Sie sich, was Sie Gutes aus der Entscheidung von damals mitnehmen können, was Sie daraus gelernt und was Sie für zukünftige Weggabelungen an Wissen gesammelt haben.
Ich zum Beispiel habe eine Banklehre gemacht und BWL studiert. Und wenn ich ehrlich bin, vermutlich hätte ein anderer Weg besser zu mir gepasst. Aber ich bin nun mal diesen Weg gegangen. Punkt. Und ich habe viel gelernt viel an Erfahrung und Wissen mitgenommen und tolle Kontakte knüpfen können.
Betrachten Sie also nicht die Vergangenheit, sondern Ihre Gegenwart: Wenn Ihnen Ihre aktuelle Situation nicht gefällt, dann überlegen Sie sich, was Sie ändern können, damit Ihre Zukunft anders wird – denn die können Sie beeinflussen, mit jeder kleinen Entscheidung aufs Neue. Schauen Sie nur zurück, um zu sehen, wo Sie her- und wie weit Sie vorangekommen sind – und richten Sie dann Ihren Blick wieder nach vorne. Betrachten Sie das Hier und Jetzt und leiten Sie daraus ab, was Ihnen zu einem zufriedenen Leben in der Zukunft fehlt. So kommen Sie mit sich ins Reine – und falsche Entscheidungen gehören ein für alle Mal der Vergangenheit an.